Gunter Nitsch erzählt die Geschichte seiner Familie, die im Februar 1945 über das zugefrorene Frische Haff vor der Roten Armee flieht. Doch anstatt in den Westen zu gelangen, fällt sie in Palmnicken an der Ostsee den Russen in die Hände. Bis dahin verbrachte Gunter Nitsch, damals sieben Jahre alt, eine unbeschwerte Kindheit auf dem Bauernhof seines Großvaters in Langendorf im Herzen Ostpreußens. Dann aber bricht eine Hölle von Gewalt, Chaos und Hunger los.
Die Helden der Erinnerung sind der Großvater und die Frauen der Familie. Von morgens bis abends schuften sie auf einer russischen Kolchose östlich von Königsberg. Zwischendurch und nachts organisieren sie das bisschen Essen, das das Überleben ermöglicht. Die „lange Flucht“ dauert dreieinhalb Jahre, führt über die geteilte Stadt Berlin schließlich in ein Flüchtlings-lager in der Lüneburger Heide. Gunter Nitschs Geschichte liest sich wie ein Abenteuerroman, war aber traurige Realität.
Der Ostpreußen-Experte Arno Surminski hat das Vorwort zum Buch verfasst. Die Erzählungen Gunter Nitschs haben ihn zu seinem Roman Winter Fünfundvierzig oder Die Frauen von Palmnicken inspiriert.
Gunter Nitsch
geb. 1937 in Königsberg, 1945–1948 Flucht aus Ostpreußen. Nach einer kaufmännischen Lehre in einer chemischen Fabrik in Bergheim/Erft, dem Wehrdienst bei der Bundeswehr, dem Besuch der Höheren Wirtschaftsschule in Köln und mehreren Marketing-positionen wanderte er 1964 in die USA aus. In New York City erwarb er den Bachelor of Arts vom Hunter College und das Diplom Master of Business Administration (MBA) von der Pace University. Anschließend arbeitete er 19 Jahre bei der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer und acht Jahre bei der Bayerischen Vereinsbank AG in New York City als Marketingfachmann.
„Gunter Nitsch hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben, in dem neue Seiten des großen Fluchtgeschehens aufgeschlagen werden.“ Arno Surminski