Am 8. März 2014 feiert die Musikwelt den 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach, dem zweitältesten Sohn Johann Sebastian Bachs, der zu Lebzeiten berühmter war als sein Vater. Als Hauptvertreter des ausdrucksvollen „empfindsamen Stils“ prägte er die Übergangsepoche zwischen Spätbarock und Wiener Klassik: Haydn, Mozart und Beethoven kannten und schätzten seine Kompositionen. Nach drei Jahrzehnten im Dienst Friedrichs II. von Preußen zog Bach 1768 nach Hamburg, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1788 als Musikdirektor der Hauptkirchen und Konzertveranstalter tätig war. Sein vielfältiges Œuvre umfasst neben der Klaviermusik, die seinen Ruhm begründete, auch Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Kammermusik, Oratorien, Kantaten und Lieder. In allen Genres fasziniert Bachs höchst individuelle Tonsprache. Ob dramatisch aufrüttelnd oder träumerisch singend, stets folgt die Musik seinem Motto: „Aus der Seele muß man spielen, und nicht wie ein abgerichteter Vogel.“
Dorothea Schröder
geb. 1957 in Cuxhaven, studierte in Hamburg Musik- und Kunstgeschichte. Neben ihrer Lehrtätigkeit als Privatdozentin für Musikwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Göttingen arbeitet sie freiberuflich im kulturhistorischen Bereich, u. a. als Buchautorin. Zu ihren Publikationen zählen: „Zeitgeschichte auf der Opernbühne – Die Hamburger Barockoper im Dienst von Politik und Diplomatie“, „Die schöne Gräfin Königsmarck“ und „Christina von Schweden in Hamburg“.