Eduard Bargheer wurde 1901 als Sohn eines Lehrers in Hamburg-Finkenwerder geboren. Nach einer Zeichenlehrerausbildung an der Hamburger Kunstgewerbeschule – der heutigen Hochschule für bildende Künste – entschied er sich 1924 für die freie Kunst. Schon bald hatte er erste Ausstellungserfolge. Er schloss Freundschaften mit Künstlerkollegen wie der Malerin Gretchen Wohlwill und mit Kunsthistorikern wie Kunsthallendirektor Gustav Pauli, dem Universitäts¬professor Erwin Panofsky und dessen Doktoranden Ludwig Heydenreich.
Das Werk von Eduard Bargheer stellt den Beitrag Hamburgs zur Malerei der Moderne dar. Bargheers Lebensumstände, seine Jugendzeit in Finkenwerder, seine frühen Reisen und die Begegnung mit dem Süden bildeten den Erlebnisfundus, aus dem er als Maler immer wieder schöpfte, bis er sich vor den Nationalsozialisten nach Italien zurückzog. Später haben seine regelmäßigen Aufenthalte auf Ischia, zuletzt die Reisen nach Afrika das Werk des Künstlers in besonderer Weise geprägt. Volker Plagemann schildert die von Hamburg ausgehende und wieder nach Hamburg führende Lebens- und Künstlerreise Bargheers und beschreibt seine Biografie als Teil der neueren hamburgischen Kunstgeschichte.
Volker Plagemann (1938-2012)
geboren in Hamburg, hat Architektur, Musik und Kunstwissenschaften studiert; 1973 Habilitation an der TH Aachen und 1975 an der Universität Hamburg. Seit 1973 hat er als Senatsrat die Bremer Kulturbehörde, von 1980 bis 2003 als Senatsdirektor die Hamburger Kulturbehörde geleitet. Er lehrt seit 1975 als Privatdozent, von 2001-2003 als Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Zahlreiche Publikationen zur Museumsgeschichte, Denkmalgeschichte, Kunst im öffentlichen Raum, hamburgischen Kunstgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart sowie zur Geschichte der Künstlerreisen nach Italien.