Obwohl Fritz Schumacher nicht in Hamburg, sondern in Bremen das Licht der Welt erblickte, hat er in der Elb-metropole als Oberbaudirektor seine bedeutendsten Werke geschaffen. Kaum ein anderer Architekt hat Hamburg so sehr seinen Stempel aufgedrückt wie Fritz Schumacher, bis heute sichtbar durch die von ihm bevorzugte Verwendung von Backstein, nicht zuletzt durch die Einbeziehung von Bildhauern und Malern in die Ausgestaltung seiner Bauten. Das Zusammenwirken aller Künste in der Stadtplanung und -entwicklung war Schumacher ein wichtiges Anliegen. Ohne seine schöpferischen Ideen wäre Hamburg nicht zu dem bemerkenswerten Ort geworden, den wir noch heute bewundern können.
Neben Peter Behrens oder Hans Poelzig gehört Fritz Schumacher in Deutschland zu den herausragenden Weg-bereitern der modernen Architektur, der in seinen eigenen Bauten wie in der Diskussion über traditionelle oder moderne Tendenzen der Architektur die Rolle eines Mittlers einnimmt. Vor allem aber hat er früh die Bedeutung eines modernen Städtebaus für die Entwicklung der Großstadt erkannt und die neue Disziplin maßgeblich geprägt.
Hartmut Frank
Architekt, lehrte Architekturtheorie an der Hochschule für bildende Künste und an der HafenCity Universität in Hamburg. Er unterrichtete an verschiedenen europäischen Universitäten in Frankreich, Spanien und Italien. Seine Forschungen und Veröffentlichungen behandeln Themen der Architektur und des Städtebaus im 19. und 20. Jahrhundert. Er ist Mitherausgeber der Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs. 1994 betreute er die Vergleichsausstellung „Fritz Schumacher – Reformkultur und Moderne“ in den Hamburger Deichtorhallen.
Die Hamburger Köpfe werden von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius herausgegeben. Die Förderaktivitäten der Stiftung richten sich auf Wissenschaft und Bildung sowie auf Kunst und Kultur. Beredte Einmischung, eine streitbare Haltung und aktives bürgerschaftliches Engagement kennzeichneten Gerd Bucerius und haben die von ihm gegründete Wochenzeitung DIE ZEIT geprägt. In dieser Tradition sieht sich auch die 1971 von ihm gegründete Stiftung, die seinen und den Namen seiner Frau trägt