„Das Gefühl des Nachhausekommens wird sich bei vielen
einstellen, die die Bilder dieses Buches anschauen. Entweder lebten sie als
Kind in jener Region oder ihre Eltern und Großeltern kamen aus Ostpreußen.
Selbst diejenigen, die keine persönlichen Verbindungen zu diesem Land haben,
werden die Vertraulichkeit spüren, denn die Bilder erinnern an ein vergangenes
Leben und an ein Zuhause, das wir alle haben.“
Es geschieht nicht alle Tage, dass verloren geglaubte Bilder
plötzlich auftauchen und eine vergangene Welt mit ihren Denkmälern, Städten,
Kirchen, Landschaften und Menschen zeigen. Dieses „Wunder“ ist der früheren
Provinz Ostpreußen widerfahren. Die Fotos, entstanden Ende des 19. und zu
Beginn des 20. Jahrhunderts, vermitteln dem Betrachter einen Eindruck von
Königsberg zur Kaiserzeit, von bekannten Städten wie Memel, Tilsit oder
Rastenburg. Sie zeigen das oftmals harte Landleben, das Markttreiben in den Städten
und beeindruckende technische Bauwerke wie Brücken und Mühlen.
Da die Fotografen häufig auch Personen, vor allem Kinder –
den „Reichtum Ostpreußens“ – aufgenommen haben, ist ein authentisches Bild des
damaligen Lebens entstanden. Mit den erklärenden Texten des Autors Arno
Surminski erwacht so eine vergangene, aber nicht vergessene Zeit.
Arno Surminski, geb. 1934 in Ostpreußen
geboren, wuchs nach der Deportation seiner Eltern in die Sowjetunion in
einer Familie in Schleswig-Holstein auf. Er
ist Autor zahlreicher Romane, Erzählungen und Sachbücher, viele über
Ostpreußen
und die Folgen des Krieges. Im Ellert & Richter Verlag lieferbare
Werke des
Autors: „Als der Krieg zu Ende ging“, „Winter Fünfundvierzig“ und „Als dieStadt brannte. Erzählungen gegen den Krieg“.