Der Jurist und Sozialdemokrat Dr. Henning Voscherau (1941 – 2016) gehört zu den Großen unter den Hamburger Nachkriegs-Bürgermeistern. In seine Amtszeit (1988 – 1997) fielen 1989/90 die Deutsche Einheit, in den 1990er Jahren die Sanierung des baufälligen Hamburger Rathauses und die Reform der veralteten Hamburger Verfassung sowie 1997 der Beschluss von Senat und Bürgerschaft über den neuen Stadtteil HafenCity. Aber Henning Voscherau war auch als Bundespolitiker aktiv, unter anderem als erster gesamtdeutscher Bundesratspräsident. Erst das Land, dann die Stadt, dann die Partei – nach diesem Grundsatz hat er gehandelt. Nach dem Fall der Mauer führte er Hamburg aus der Randlage am Eisernen Vorhang in sein traditionelles Hinterland in Mitteleuropa zurück. Uwe Bahnsen begleitete Henning Voscherau über viele Jahre mit kritischer Distanz, aber auch mit Respekt und Sympathie für ein bedeutendes politisches Lebenswerk.
Uwe Bahnsen
ist Journalist, Buchautor und Übersetzer. Er studierte Geschichte und Nationalökonomie und berichtete viele Jahre als Hamburg-Korrespondent für DIE WELT und die WELT AM SONNTAG. Bahnsen ist Autor zahlreicher Bücher zur deutschen und hamburgischen Zeitgeschichte, u.a. der Doppelbiografie Die Weichmanns in Hamburg, Ein Glücksfall für Deutschland (2001), Der Studie Merkur, Macht und Moneten, ein Streifzug durch die Hamburger Staatsfinanzen (2006) und der Biografie Karl Schiller (2008).
Die Hamburger Köpfe werden von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius herausgegeben. Die Förderaktivitäten der Stiftung richten sich auf Wissenschaft und Bildung sowie auf Kunst und Kultur. Beredte Einmischung, eine streitbare Haltung und aktives bürgerschaftliches Engagement kennzeichneten Gerd Bucerius und haben die von ihm gegründete Wochenzeitung DIE ZEIT geprägt. In dieser Tradition sieht sich auch die 1971 von ihm gegründete Stiftung, die seinen und den Namen seiner Frau trägt.